Bausteine aus Wüstensand:
Recherchen zu einem nachhaltigen Baustoff
Ein Gespräch mit der Künstlerin Stefanie Zoche
Im Rahmen von
HOUSES THAT CAN SAVE THE WORLD
16.06. – 31.07.2022
Mittwoch, 29. Juni, 19 Uhr
Der Rohstoff Sand scheint unerschöpflich. Doch verschlingen heute vor allem Stahlbetonbau, Straßenbau und Landgewinnungsmaßnahmen solche Mengen, dass Bausand zur knappen Ressource wird. Wüstensand ist für Bauzwecke ungeeignet, daher werden weltweit Strände abgetragen, Flüsse geschürft und Meeresböden ausgebaggert.
Die Künstlerin Stefanie Zoche hat sich in den letzten Jahren intensiv mit dieser Thematik auseinander gesetzt und wird einige ihrer Arbeiten in ihrem Vortrag im Kunstraum präsentieren. Zudem hat sie hat eine Technik entwickelt, bei der sie mit einem ökologisch abbaubaren Binder ohne Zusatz von Zement Bausteine aus Wüstensand herstellen kann. Mit dieser Technik könnte man zudem enorme Mengen an CO2 einsparen – die Zementproduktion trägt weltweit etwa 6-8% zu den CO2-Emissionen bei!
In dem Gespräch im Kunstraum wird Stefanie Zoche ihre Forschungen zu diesem Verfahren in Zusammenarbeit mit der TU München und der Cheikh Anta Diop Universität in Dakar, Senegal, sowie ihre neueste Skulptur „Utopia“, (Dak’Art Biennale 2022 OFF, Dakar, Senegal) vorstellen.
Stefanie Zoche studierte an der École des Beaux-Arts in Perpignan und an der Middlesex University, London, wo sie 1990 ihr Diplom in Fine Arts erhielt. 1998 schloss sie sich in München mit der bildenden Künstlerin Sabine Haubitz (1959–2014) zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen. Als Künstlerinnenduo setzten sie sich insbesondere mit Architektur, Stadtraum und ökologischen Themen auseinander, wobei ihre Projekte eine große Bandbreite von Medien aufwiesen: Fotografie, Video, Rauminstallation, Skulptur und Interventionen im öffentlichen Raum. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland präsentiert: Pinakothek der Moderne München (noch bis Ende 2022 zu sehen), Dak’Art Biennale OFF, Havanna Biennale, Emscher Kunst, Centre George Pompidou Paris, Kunsthallen Nikolaj Kopenhagen, Architekturmuseum Wien, Fotomuseum München, Galerie Nusser & Baumgart, Galerie Storms u.a. Nach dem Tod von Sabine Haubitz im Jahr 2014 führte Stefanie Zoche das Werk in eigenem Namen weiter, wobei sie sich auf Themenkomplexen wie Klimawandel und den Umgang mit Ressourcen konzentrierte. Ihre erste Einzelausstellung, bei der sie sich mit Sand als schwindendem Rohstoff beschäftigte, fand 2015 in der ERES-Stiftung in München statt.
http://www.haubitz-zoche.de
HOUSES THAT CAN SAVE THE WORLD wird gefördert von der IKEA Stiftung.