Arne Schmitt, Zeichen der Zeit (Sonderedition Kunstraum), 2019
Pigmentdruck im Passepartout (beides archivecht)
Bild: 11,5 x 16 cm, Passepartout: 24 x 30 cm
5 verschiedene Motive zur Auswahl
Auflage je Motiv: 3+1
Preis: je € 380,-
Zur Ausstellung “Arne Schmitt. Zeichen der Zeit. Zur Geschichte eines geschichtslosen Gebiets genannt Parkstadt Schwabing” (31.10. – 08.12.2019) im Kunstraum München erscheint eine Sonderedition von 5 Motiven aus der Arbeit „Zeichen der Zeit“, die sich mit den Anfang der 2000er Jahre neu vergebenen Straßennamen der „Parkstadt Schwabing“ im Münchner Norden auseinandersetzt.
Arne Schmitt schreibt dazu:
„Wenn Theodor Fischer 1919 postulierte, dass die Stadtpläne die Archive vergangener Gesellschaftsformationen seien, so spielen Straßennamen darin keine geringe Rolle. Das Straßennetz, das für das Gebiet der heutigen Parkstadt Schwabing seit den 1930er Jahren projektiert und erst in den 1970er Jahren in Teilen umgesetzt worden war, war ausschließlich nach Städten des Ruhrgebiets benannt - wohl um das geplante Industriegebiet in seinem Charakter vorwegzunehmen. Anfang des neuen Jahrtausends, als die Reste des Industriezeitalters abgeräumt waren, wurden schließlich alle Straßen neu benannt - nach Persönlichkeiten des Bauhaus. Das mutet nicht nur vor dem Hintergrund der generischen Investor*innenarchitektur des Viertels merkwürdig an, sondern auch in Bezug auf die traditionalistische Straßenschild-Gestaltung der Stadt München. Hier kollidieren weit auseinanderliegende Zeichenhaftigkeiten, die der spezifischen „Geschichtslosigkeit“ der Parkstadt als Emblem dienen können.“
Arne Schmitt schmiegt sich in seinen Fotografien gleichsam an den immateriellen Glanz der neu gebauten Architekturoberflächen an und erzeugt eine Bildsprache zwischen Virtualität und Konkretion.
Arne Schmitt hat Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig sowie an der Hogeschool Sint Lukas in Brüssel studiert. Zu Schmitts wichtigsten Veröffentlichungen gehört das vieldiskutierte Buch „Wenn Gesinnung Form wird“ (2012), eine fotografische Essaysammlung zur bundesdeutschen Nachkriegsarchitektur. Kürzlich erschien sein Buch „Basalt“ (2018), ebenfalls bei Spector Books. 2019 lief sein Film „Stadt-Gegenstadt“ im deutschen Wettbewerb der Kurzfilmtage Oberhausen. 2018 gewann er den Kunstpreis der Böttcherstraße in Bremen. Arne Schmitt lebt und arbeitet in Köln.