Michael von Biel, ohne Titel (VA), 1973
Collage, blaues Textilband auf Papier, signiert
25,8 × 20,2 cm
Auflage 150
Preis: € 90,- (gerahmt € 120,-)
Die zweite Ausstellung des 1973 neu gegründeten kunstraum muenchen zeigte zeichnerische Arbeiten des Künstlers und Komponisten Michael von Biel. Der vom kunstraum herausgegebene Ausstellungskatalog ist auch als Vorzugsausgabe mit einer beigegebenen Klebeband-Arbeit erhältlich. Die Serie, die konzeptuell an das Post-Minimal der frühen 1970er Jahre anschließt, wurde in blauem, leicht glänzendem Klebeband auf weißem, satiniertem Papier in einer Auflage von hundert Exemplaren ausgeführt. Signierte Einzelblätter dieser Auflage sind noch erhältlich.
Biel, geboren 1939 in Hamburg, kam in den frühen 1960er Jahren mit der Neuen Musik in Kontakt. Er studierte Komposition bei Morton Feldmann und Karlheinz Stockhausen und arbeitete zeitweise mit John Cage und David Tudor zusammen. Auf dem Gebiet der elektronischen Musik fand er zu neuen experimentellen Ausdrucksformen, indem er der Auslotung von Klängen und Geräuschen sowie der Improvisation zentrale Bedeutung einräumte: Klassische Instrumente wurden auf ihr gesamtes Klangspektrum hin erkundet, teils elektronisch verzerrt und mit Tonband-Aufnahmen oder auch „mikrophonierten (Garten-)Grills“ kombiniert. In Köln, wo er ab 1966 lebte, kam Biel mit Künstlern der Fluxus-Bewegung in Kontakt. 1968/69 nahm er ein Kunststudium bei Joseph Beuys an der Düsseldorfer Kunstakademie auf. Seine bildnerischen Arbeiten setzen sich vor allem mit den Möglichkeiten der Zeichnung auseinander. Biel lebt heute als bildender Künstler und Komponist in Tübingen.